Bali - Lombok - Komodo und Rinca

Auf Bali angekommen, wurde meine Reiselust vorerst einmal gebrochen und ich blieb zur Abwechslung und nachdem ich Sumatra und Java in guten zwei Wochen durchreist hatte, einige Tage an einem Ort. Zunaechst schlugen wir unsere Zelte in Kuta auf, der Partyzentrale Balis und dem Mallorca der Australier. Die lassen sich hier mal so richtig schoen gehen... Aber hier geht definitiv die Party: an jeder Ecke Typen die einem Drogen andrehen wollen, Happy Hour-Angebote en masse und von allen Seiten schallt extrem laute Musik. Insbesondere die penetranten Strassenverkaeufer ("Yes, Boss/Bro/Mate ... Massage/Transport/Rafting/ etc.?") und die Motorroller und Autos die sich hupend auch durch die engsten Gassen zwaengen gehen einem recht schnell auf den Sack! Deshalb waren wir ein-zweimal feiern und haben Kuta nur als Ausgangsbasis genutzt um taegliche Motorrollertouren an die Straende auf der suedlichen Halbinsel, ueberwaeltigende gruene Reisterassen im Landesinnern und einige wirklich schoene Tempel zu unternehmen. Letztendlich ist Bali nicht allzu gross und mit nem Roller ist man unabhaengig und erreicht alle Ziele relativ schnell.

Schliesslich hatte ich aber genug von dem Trubel hier und reiste in Balis kulturelles Zentrum, nach Ubud. Dort gab es nicht nur jede Menge Kunst (Bilder, Holzschnitzereien, Batik) und Architektur zu sehen sondern auch jeden Abend die Moeglichkeit balinesische Taenze anzuschauen. Hier laueft das Leben wesentlich entspannter ab als in Kuta: Morgens wird man von Hahngeschrei geweckt, die Strassenhaendler sind nicht ganz so aggressiv und es herrscht kaum Verkehr auf den Strassen. Von Ubud aus startete ich noch eine Tempeltour quer durchs Inland von Bali bevor ich weiter gen Norden zog.

 

Im Norden von Bali legte ich dann einen kurzen Stopp ein, um an einem riesigen amerikanischen Schiffswrack tauchen zu gehen, das dort im zweiten Weltkrieg gesunken ist - Fotos gibts leider keine, da wir keine dieses Mal keine Kamera dabei hatten. Ansonsten hatte Amed, ein kleines Fischerdorf nicht sonderlich viel zu bieten, so dass ich fuer eine absolut gechillte Woche nach Lombok auf die Gili Inseln fuhr. Das passte ganz gut, da auf Bali Nyepy (Neujahr) gefeiert wurde und einen Tag darauf ein emissionsfreier Tag eingelegt wurde; sprich niemand durfte auf die Strassen, kein Strom, kein gar nichts.  Leider hatten auch eine Menge anderer Touristen  die gleiche Idee und flohen fuer diese paar Tage auf die Gilis, zumal diese nur 3 h entfernt sind.

Am Ende verbrachte ich eine ganze Woche auf Gili Trawangan, der groessten der drei Gili Inseln. Keine Autos, Motorroller usw., nur Pferdekutschen und Fahrraeder, absolut entspannt. Die Tage verbrachte ich am Strand mit lesen, schnorcheln oder auch mal kajaken zu den anderen Inseln. Zum Tauchen kam ich aufgrund einer Magenverstimmung dann leider nur einmal, aber es war ein wirklich cooler Tauchgang mit Schildkroeten, bunten und intakten Korallen und einigen grossen Fischschwaermen. Die Abende verbrachte ich gechillt in den Restaurants oder Strassencafes mit dem ein oder andern Bier Bintang. Nach einigen Tagen stiess dann Steffen zu mir, weiss wie er war ein witziger Kontrast zu den ganzen braungebrannten Schweden auf den Gilis ;-) Aber bereits nach drei Tagen hatte auch er sich eine gute Grundbraeune angeeignet.


Anschliessend ging es fuer uns nach Lombok um Indonesiens zweitgroessten Vulkan, den Gunung Rinjani, mit 3.800 m zu besteigen. Da zurzeit immer noch rainy season ist, konnte der Gipfel nicht erklommen werden und auch der Abstieg vom Kraterrand zum Kratersee war verboten. Der Kraterrand war aber immerhin auch auf 2.600 m Hoehe und so verbrachten wir nach einem Tag Klettern eine kalte Nacht im Zelt bevor wir zum Sonnenaufgang weiterstiegen. Am Kraterrand angekommen war es leider so neblig und bewoelkt, dass wir den Anblick des Kratersees und Gipfels leider verpassten; so blieb von dem Trip nur ein Trainingseffekt und ein mehrtaegiger Muskelkater.


Mehr oder weniger gegen Steffens Willen setzte ich mich durch, fuer den weiteren Weg nach Flores statt der ueberzogen teuren Perama-Bootstour den Bus und die Faehre zu nehmen, um vor Ort einen Tag zu gewinnen, damit wir sowohl Rinca als auch Komodo Island besuchen konnten. Die Busfahrt ueber Sumbawas  nur maessig ausgebaute Strassen in einem mal wieder bis zum Geht-nicht-mehr vollgestopften Bus (wir sassen natuerlich neben den Toiletten und hinter uns war Gepaeck gestapelt, so dass wir unsere Sitze nicht verstellen konnten) verlief  ueberraschenderweise relativ problemlos; ich konnte sogar einige Stunden schlafen. Morgens um 6 Uhr mussten wir dann in ein Bemo umsteigen, welches uns bis zur Faehre bringen sollte. Am Faehranleger angekommen stellte sich heraus, dass eine der drei Faehren aufgrund technischer Maengel an genau diesem Tag nicht faehrt und so hatten wir unplanmaessige 8 h Aufenthalt in einem Dorf namens Sape... Dadurch verspaetete sich leider auch unsere Ankunft in Flores (es war nach Mitternacht) und wir konnten keine Zweitagestour mehr buchen. Wir verbrachten also einen Tag in Labuan Bajo und suchten nach Kapitaenen, die uns an nur einem Tag auf beide Inseln bringen wuerden. Schliesslich waren wir erfolgreich und buchten  zusammen mit Harman, einem Kanadier indischer Abstammung, ein Boot fuer den folgenden Tag.

Wir stachen so frueh wie moeglich in See, genossen einen klaren Sonnenaufgang und Delfine neben dem Boot auf der vierstuendigen Fahrt nach Komodo. Dort wurde uns ein Fuehrer zugeteilt und wir unternahmen eine kurze Wanderung, bei der wir direkt nach fuenf Minuten auf den ersten Komodowaran trafen. Der Anblick dieses Ungeheuers war wirklich bizarr und gewaltig. Als der Fuehrer uns anbot, wir koennten den Schwanz des Urviechs anfassen, zoegerten wir zuerst, konnten dann aber doch nicht widerstehen :D Anschliessend fuhren wir Red Beach an, eine Strand auf Komodo Island mit unglaublich farbenfrohen Korallen und jeder Menge Fischen, die wir beim Schnorcheln beobachten konnten. Zum Tauchen kam ich hier leider nicht, da insbesondere in der Regenzeit extreme Stroemungen vorherrschen und Steffen ohnehin nicht taucht. Ein andermal...
 
 
Zum Abschluss ging es nach Rinca Island, wo wir weitere Komodowarane sahen (neun an der Zahl). Die meisten von diesen lagen nur in der Sonne, aber wir hatten das Glueck auch den ein oder anderen umherlaufen zu sehen. Daneben gab es Affen, Wildschweine und Seeadler auf Rinca zu sehen, eine unglaubliche Insel. Ein laengerer Trek waere schoen gewesen, aber da wir nur den einen Tag hatten, mussten wir leider rechtzeitig wieder zurueck fahren. Der Tag war ein voller Erfolg, aber wir waren uns einig, dass man unbedingt nochmal wieder kommen muss, auch um weitere Teile Flores' zu besuchen.


Am naechsten Morgen brachte und eine kleine Propellermaschine (inkl. Gebetsvorlagenkaertchen fuer eine sichere Reise) brachte uns zurueck nach Bali, wo wir eine weitere Nacht in Kuta verbrachten. Zusammen mit Harman ging es auf die Piste, letztendlich kann man in Bali doch wirklich gut und guenstig feiern gehen ;-) Die Hektik und der Laerm und Verkehr in Kuta waren nach nur einem Tag schon wieder so anstrengend - insbesondere nach den ruhigen Tagen in Lombok und Flores - dass wir froh sind heute Abend in den Flieger steigen zu koennen. Zusammenfassend habe ich aber eine sensationelle Zeit in Indonesien gehabt, ein Land das es wirklich zu besuchen lohnt! Nicht nur deshalb habe ich vieles ausgelassen fuer das naechste Mal...

Fotos wie immer auf Facebook oder hier: https://picasaweb.google.com/SeSch57/IndonesienTeilII#

Comments

Anonymous said…
Hey Basti, hier mal wieder ein paar heimatliche Grüße :-)Die Fotos sind mal wieder bombastisch und ich hoffe,du hast auf Gili Trawangan schon mal eine Hütte für mich gebucht - da würd ich gerne mal für 3 Monate hin...
Habt eine super Zeit in Australia und grüß den Steffen. Lasst es euch gut gehen und passt auf euch auf,
Mama und die family

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