America's Southwest
Nach den zwei aeusserst entspannten Wochen auf Hawai'i ging es nun fuer gute drei Wochen ueber auf das amerikanische Festland. Ich landete in Los Angeles auf einem Freitag und verlor mich direkt im Chaos und Stau dieser riesigen Stadt... Um nicht ganz auf Ozean, Sonne und Strand verzichten zu muessen, nahm ich ein Hostel in Venice Beach; als ich den Strand entlang spazierte (ich habe hier niemanden baden gesehen!) fielen zuerst die unzaehligen abgedrehten Typen und Freaks auf, die bettelten, Pfand sammelten, irgendwelches Zeug verkaufen wollten oder einfach nur vor sich hinvegetierten und auf der Strasse schliefen. Da Marihuana legal ist in Kalifornien (und einigen anderen Staaten) und viele Amis dieses aus fadenscheinigen Gruenden beim Arzt verschrieben bekommen, verwundert es auch nicht, dass es an jeder Ecke nach Gras riecht...
Die Stadt Los Angeles an sich ist extrem weitlaeufig, die Idee sich ein Fahrrad zu leihen und auf diese Weise die Stadt zu erkunden, war deshalb nicht unbedingt die beste :p Der oeffentliche Nahverkehr funktioniert zwar fuer den Besucher so gut wie gar nicht, aber mit dem Rad legte ich sicherlich ueber 45 km nur innerhalb der Stadt zurueck, groesstenteils auf den Hauptstrassen ohne Radwege! Ich sah mir Beverly Hills, Hollywood und natuerlich den Walk of Fame an und bekam so einen Eindruck von der Glitzerwelt der Stars und Sternchen und sah ein paar der teuersten Haeuser Kaliforniens. Ansonsten war es interessant sich Gebaeude wie die Walt Disney Concert Hall oder die City Hall anzuschauen, ansonsten fand ich L.A. recht unspannend und bei weitem zu gross!
Deshalb begab ich mich fuer ein paar Tage weiter gen Sueden nach San Diego, wo der spanische Einfluss sich nicht nur auf die Sprache beschraenkt. Laut Lonely Plant die achtgroesste Stadt der USA ist San Diego eine absolut entspannte und keinesfalls hektische Grossstadt mit charmaten Stadtteilen, Straenden und jeder Menge an Entertainmentoptionen. Ich befand, dass ich zumindest einen Vergnuegungspark besuchen musste, wenn ich schon in den USA war und verbrachte einen wirklich coolen Tag in Sea World. Highlight war definitiv die Shamu Show mit den Orkas!
Deshalb begab ich mich fuer ein paar Tage weiter gen Sueden nach San Diego, wo der spanische Einfluss sich nicht nur auf die Sprache beschraenkt. Laut Lonely Plant die achtgroesste Stadt der USA ist San Diego eine absolut entspannte und keinesfalls hektische Grossstadt mit charmaten Stadtteilen, Straenden und jeder Menge an Entertainmentoptionen. Ich befand, dass ich zumindest einen Vergnuegungspark besuchen musste, wenn ich schon in den USA war und verbrachte einen wirklich coolen Tag in Sea World. Highlight war definitiv die Shamu Show mit den Orkas!
Anschliessend holten wir unseren Mietwagen in Los Angeles ab und fuhren nach Las Vegas, dem letzten Stopp vor den grossen Nationalparks des Suedwesten. Dort erwartete uns eine unglaublich unnatuerliche, aber gleichzeitig auch wirklich unterhaltsame Stadt inmitten der Wueste: riesige Casinos und Hotels, Licht- und Entertainmentshows und ueberall Party sowie aufgedrehte Leute, die in Vegas die Sau rauslassen. Wir blieben zwei Tage bevor es ueber kaputte und ruppige Strassen (ich weiss nun warum alle Amis grosse Wagen fahren :p) weiter in die Wueste und den Abschnitte des "Wilden Westens" nach Arizona und Utah ging, wo jede Menge Canyons und deutsche Reisegruppen auf uns warteten.
Der Big Cheese unter den Canyons ist selbstverstaendlich der Grand Canyon (siehe unteres Foto), der durch seine schiere Groesse definitiv imposant ist; auf einem Rundflug konnten wir erst richtig erkennen wie maechtig dieser Canyon ist und wie weit sich der Colorado River durch diesen hindurch schlaengelt. Anschliessend gab es beinahe die "true American experience": An den unzaehligen Aussichtspunkten, die mit dem Auto zu erreichen waren, unterschieden wir uns nur von den amerikanischen Touristen indem wir aus dem Auto ausstiegen und die ohnehin kurzen Walks unternahmen (die Amis liessen z.T. nur die Scheibe herunter und nahmen auf diese Weise ihre Fotos auf!). Noch eindrucksvoller als der Grand Canyon wirkte auf mich allerdings der Bryce Canyon mit seinen ganzen "hoodoos" (siehe oberes Foto), die das sogenannte "amphitheater" bilden (zudem so hoch gelegen, dass hier an einigen Stellen sogar noch Schnee lag). Insgesamt gab es so einige unvorhergesehene (:p) Hoehenunterschiede auf dem Weg durch den Suedwesten; einige Strassen waren sogar noch Ende Mai gesperrt... Auch der Red Canyon und der Zion Canyon waren wunderbare Stopps auf dem Weg zurueck nach Las Vegas.
Mit unserem Auto waren wir zwar unabhaengig von irgendwelchen Touren, trotz der aberwitzigen Benzinpreise (1$ pro l) waren die Abstecher in die Nationalparks aufgrund der ewig langen Strecken, z.T. gravierender Hoehenunterschiede, schlecht ausgebauten Strassen und dem Benzinhunger unseres SUV's allerdings dennoch nicht so entspannt wie erwartet. Neben der Onewayrente ein weiterer Grund den Wagen doch in Los Angeles wieder abzugeben und so ging es ueber das Death Valley zurueck nach Southern California. Entgegen meiner Erwartungen hatte das Death Valley doch so einiges zu bieten: An vielen Stellen wirklich trostlos, mischen sich in die Wuestenlandschaft aufgrund von Metallen bunt gefarbte Felsen und Huegel sowie Sandduenen und natuerlich der coole Salzsee in Badwater, dem mit -86 m unter Meeresniveau tiefsten Punkt des Death Valley. Mit nur 36 Grad hatten wir gluecklicherweise einen eher kuehlen Tag erwischt...
Mit San Francisco stand anschliessend die naechste Grossstadt auf dem Reiseplan. Auf mehreren Huegeln in der San Francisco Bay und damit am Wasser gelegen war mir diese Stadt von Anfang an sympathisch; dieser Eindruck verfestigte sich ueber die Zeit die ich dort verbrachte! Mit der Golden Gate Bridge, Alcatraz in der Bay und den vielen charmanten und originellen Stadtteilen wie Little Italy, Haight Ashbury, Chinatown, etc. bietet diese multikulturelle Stadt ein funktionierendes oeffentliches Verkehrsnetz sowie neben ausgezeichnetem Essen, exzellenten Shoppingmoeglichkeiten, gruenen Parks, unzaehligen Museen (ok zugegeben, ich hab nur das Museum of Modern Art geschafft) und einem pulsierenden Nachtleben alles, was eine lebenswerte Stadt ausmacht. Dazu sind die Leute hier absolut entspannt! Eine der legendaeren Parties der Gay Pride habe ich (leider?) nicht miterlebt, wohl aber den Carnaval der Latinos in Mission. Dazu kommt, dass der atemberaubende Yosemite Nationalpark nur knapp zweieinhalb Stunden entfernt ist. Dort verbrachte ich zwischen Wiesen, Waeldern sowie Canyons und Wasserfaellen ein viel zu kurzes, aber unvergessliches Wochenende mit Wandern in der puren Natur.
Es faellt mir schwer am Ende dieser drei (fuenf inkl. Hawai'i) Wochen einen gerechten Abschluss bzw. ein Fazit fuer diese Zeit zu finden. Insgesamt denke ich ueberwiegen eher die positiven Eindruecke, aber ich habe doch auch einiges gesehen und erlebt, was mir nicht so gefallen hat.
Leider bestaetigten sich einige meiner Vorurteile gegenueber den USA bzw. den Amerikanern z.B. in Bezug auf Ernaehrung, Patriotismus und dem Umgang mit Problemen zwischen den verschiedenen Bevoelkerungsschichten: Der Kaffee ist zu duenn und schmeckt groesstenteils grauenhaft, Fast Food ist mit Abstand die billigste Art satt zu werden (fuer nen $ gibt es wahlweise nen Cheeseburger oder nen Apfel und die entsprechenden Restaurants finden sich an jeder zweiten Ecke)! San Francisco mit seinen ganzen internationalen Restaurants stellt hier gluecklicherweise eine Ausnahme dar (und mexikanisch kann man eigentlich ueberall in Kalifornien gut essen). Der ewige uebertriebene Nationalpatriotismus - die staendige Betonung, dass hier alles das Groesste und Beste sei sowie die staendige Glorifizierung der US-Soldaten - geht einem dann irgendwann auch ziemlich auf den Sack; dazu kommt, dass man man direkt vom Hostelstaff freundlich darauf hingewiesen, welche Stadtteile man doch lieber meiden sollte wenn man in eine groessere Stadt kommt! Wahrscheinlich auch nicht zu Unrecht, wenn ich bedenke, dass hier wirklich z.T. erschreckend beaengstigende Typen rumlaufen - den besten Eindruck bekommt man sicherlich auf einer Fahrt im Greyhoundbus :p! Die soziale Schere klafft unglaublich weit auseinander in Amerika. In Kalifornien werden insbesondere die Mexikaner (die erstaunlicherweise zum Teil tatsaechlich kaum ein Wort Englisch sprechen) fuer viele Probleme verantwortlich gemacht...
Auf der anderen Seite gab es viele positive Hoehepunkte: Definitiv den Trip wert waren die herausragenden Nationalparks (Grand Canyon und Yosemite muss man gesehen haben!!!) sowie die Staedte San Diego, San Francisco und auch Vegas auf seine eigene (unnatuerliche) Art. Auch die offene und freundliche Art der Amerikaner mit Touristen umzugehen sowie die Einstellung der Kalifornier zu Umwelt und Nachhaltigkeit gehoeren zu den positiven Erlebnissen. Die Fahrt durch die Felder und Plantagen Kaliforniens - hier gibt es frisches Obst an jeder Ecke zu erschwinglichen Preisen - und die riesigen Windparks neben der Strecke sowie der Highway 01 sind auch absolut empfehlenswert! Dazu habe ich viele wirklich coole Leute getroffen, die den Stereotyp des ignoranten Amerikaners nicht erfuellen und sich wider Erwarten sogar ziemlich stark auch mit anderen Laendern und Gebraeuchen beschaeftigen.
Leider bestaetigten sich einige meiner Vorurteile gegenueber den USA bzw. den Amerikanern z.B. in Bezug auf Ernaehrung, Patriotismus und dem Umgang mit Problemen zwischen den verschiedenen Bevoelkerungsschichten: Der Kaffee ist zu duenn und schmeckt groesstenteils grauenhaft, Fast Food ist mit Abstand die billigste Art satt zu werden (fuer nen $ gibt es wahlweise nen Cheeseburger oder nen Apfel und die entsprechenden Restaurants finden sich an jeder zweiten Ecke)! San Francisco mit seinen ganzen internationalen Restaurants stellt hier gluecklicherweise eine Ausnahme dar (und mexikanisch kann man eigentlich ueberall in Kalifornien gut essen). Der ewige uebertriebene Nationalpatriotismus - die staendige Betonung, dass hier alles das Groesste und Beste sei sowie die staendige Glorifizierung der US-Soldaten - geht einem dann irgendwann auch ziemlich auf den Sack; dazu kommt, dass man man direkt vom Hostelstaff freundlich darauf hingewiesen, welche Stadtteile man doch lieber meiden sollte wenn man in eine groessere Stadt kommt! Wahrscheinlich auch nicht zu Unrecht, wenn ich bedenke, dass hier wirklich z.T. erschreckend beaengstigende Typen rumlaufen - den besten Eindruck bekommt man sicherlich auf einer Fahrt im Greyhoundbus :p! Die soziale Schere klafft unglaublich weit auseinander in Amerika. In Kalifornien werden insbesondere die Mexikaner (die erstaunlicherweise zum Teil tatsaechlich kaum ein Wort Englisch sprechen) fuer viele Probleme verantwortlich gemacht...
Auf der anderen Seite gab es viele positive Hoehepunkte: Definitiv den Trip wert waren die herausragenden Nationalparks (Grand Canyon und Yosemite muss man gesehen haben!!!) sowie die Staedte San Diego, San Francisco und auch Vegas auf seine eigene (unnatuerliche) Art. Auch die offene und freundliche Art der Amerikaner mit Touristen umzugehen sowie die Einstellung der Kalifornier zu Umwelt und Nachhaltigkeit gehoeren zu den positiven Erlebnissen. Die Fahrt durch die Felder und Plantagen Kaliforniens - hier gibt es frisches Obst an jeder Ecke zu erschwinglichen Preisen - und die riesigen Windparks neben der Strecke sowie der Highway 01 sind auch absolut empfehlenswert! Dazu habe ich viele wirklich coole Leute getroffen, die den Stereotyp des ignoranten Amerikaners nicht erfuellen und sich wider Erwarten sogar ziemlich stark auch mit anderen Laendern und Gebraeuchen beschaeftigen.
Comments
Tolle Berichte die auch zur Weiterbildung animieren - weil sie neugierig machen.
Geniesse die letzten Wochen in der weiten Welt.
Freuen uns schon wenn wir Dich wiedersehen.
Gruss an Janni und macht Euch eine schöne Zeit!
Uwe u Susanne
schön, mal wieder von dir zu lesen und dich so glücklich zu sehen...
Überwältigende Fotos (besonders San Francisco und Yosemite) und interessante Zeilen!!!
Wünsch dir noch viele tolle Momente und unvergessliche Eindrücke während deiner letzten Stationen auf dem Weg nach Hause - wir freuen uns schon auf dich, deine family :-)