Panama und Costa Rica - Chiquita Banana und la Pura Vida

Der Beginn war recht vielversprechend: Unser Flieger von Frankfurt war mit Janoschmotiven verziert. Das war aber auch schon das Beste an Condor... Es gab ein sehr limitiertes Angebot was Unterhaltungsmedien und auch die Mahlzeiten anging. Aber da es ein Nachtflug war eigentlich doch kein Problem. Ein kurzer Zwischenstopp in der DomRep und dann landeten wir um 5.15 Uhr Ortszeit in Panama City.

Gleich der Weg vom Flughafen in die Stadt stellte uns vor ein kleines Problem, da selbst am Flughafen keine Sau Englisch sprach. Wir schafften es mit zwei anderen Deutschen ein Taxi bis in die Altstadt zu organisieren, wo unser Hostel lag. Zumindest dort sprach man Englisch. Die Fahrt war malerisch, auf einer Schnellstrasse ueber dem Ozean ging es vorbei an den gefuehlt tausend Wolkenkratzern und einigen Parks. Doch die Slums der 700.000 Einwohnerstadt befinden sich leider direkt daneben.



Im Hostel erklaerte man uns, wir koennten eigentlich in alle Richtungen gehen, nur bitte nicht nach Norden, insbesondere nicht im Dunkeln. Es wuerde zwar Polizei patroullieren, aber trotzdem. Na toll, Nazli fuehlte sich ohnehin schon nicht sehr sicher hier... Auch in der Stadt sprach niemand Englisch, schwierig. Wir schlugen uns irgendwie durch, erkundeten die Altstadt, den zu Recht beruehmten Panamakanal und schlenderten bei gefuehlt 40 Grad am Wasser entlang. Aber so richtig angekommen fuehlten wir uns nicht, Als sich dann nachts auch noch herausstellte, dass sich im Keller unseres Hostels die einzige Disko, die auch "after hours" offen hatte, befand und die Besucher auch morgens um 8 Uhr noch nich muede waren, fiel uns die Entscheidung nicht allzu schwer, die Grossstadt rasch zu verlassen.

Naechstes Ziel war die Karibikkueste, die wir nach einer Nachtbusfahrt bei  angenehmen 14,5ºC (die Einheimischen trugen Winterjacken!!!) fast nicht lebend erreicht hätten - wenn es schon eine Klimaanlage gibt, soll sie ja schließlich auch genutzt werden, oder?! In Bocas del Toro besuchten wir einen einwoechigen Spanischkurs, damit ueberhaupt Grundlagen vorhanden waren. Trotz Regenzeit wunderbares Wetter, gelegentliche Schauer natuerlich, aber kein Problem. Der Ort war allerdings extrem touristisch und klein, so dass man jeden Tag die gleichen Leute traf und jeden Abend in der gleichen Bar versackte. Zum Strand kam man nur mit Boot, da die Wasserfront mit Hostels und Restaurants zugebaut ist. Die umliegenden Straende sind aber wunderschoen: Weisser Sand, tuerkisfarbenes Wasser und Palmen, Kokosnuesse und riesige Seesterne, insbesondere die Isla de Zapatilla hatte es uns schwer angetan:




Ueber meinen Geburtstag buchten wir einen Bungalow direkt am Wasser mit Balkon und Haengematte, sehr entspannt. Ein bisschen schnorcheln, sonnenbaden und einfach entspannen, so laesst sich auch der 30ste Geburtstag aushalten :) Von hier aus ließ sich sogar ein Strand zu Fuß erreichen: Nach einer halben Stunde bergauf und -ab durch den Dschungel und zahlreichen Ameisenbissen später erreichten wir einen netten Strand, an dem jedoch die Polizei patroullierte - anscheinend waren noch  gleichen Tag ein paar Touristen mit einer Machete bedroht worden und um ihr Hab und Gut gebracht worden...

Aber im Grunde hatten wir genug von Panama, wir fanden es nicht so besonders und unserer Meinung nach hatten wir noch deutlich spannendere Ziele vor uns. Wir planten den Grenzuebergang nach Costa Rica. Ein Marathon an oeffentlichen Verkehrsmitteln und ein Tag "on the road" erwartete uns. Nachdem wir mit Boot, Taxi und zwei Bussen am Grenzuebergang schliesslich angelangt waren, hatten wir natuerlich den letzten Bus nach Costa Rica um zwanzig Minuten verpasst und mussten uns eine Unterkunft zwischen den Laendern suchen. Dafuer ging es gleich am fruehen Morgen weiter: Noch zwei Busse und wieder ein Boot (sehr abenteuerlicher Uebergang aus der Flussmuendung hinein in den Pazifik, Nazli stand eine Todesangst aus bei den hohen Wellen und winzigem Boot) brachten und schliesslich ins Paradies, Drake Bay. So entspannt wie hier wollten wir es haben. Alles gruen, kaum Touristen, viele Tiere und dazu noch Strand :) Wir hatten das Gefuehl endlich im Urlaub angekommen zu sein und auch Nazli hatte nichts mehr auszusetzen. Und dann sahen wir vom Boot ein Krokodil in der Bucht...

Bei einer Regenwaldfuehrung lernten wir nicht nur viel uber den Nationalpark Corcovado und sahen unzaehlige Tiere wie Faultiere, drei Arten Affen und viele bunte Voegel sondern auch ueber Costa Rica (= reiche Kueste). Es gibt kein Militaer hier und so gut wie alles gehoert auslaendischen Investoren. Dementsprechend rennen hier auch fast ausnahmslos Amis rum. Einen Tag spaeter fuhren wir mit Boot zur Isla de Cano zum Tauchen bzw. Schnorcheln. Auf dem Weg sahen wir bereits Buckelwale und beim Tauchen einige Haie und Stachelrochen! Wir waeren gerne laenger hier geblieben aber leider liess uns das gute Bargeld im Stich...




Das Nationalgericht Costa Ricas ist Casado, eine Mischung aus Reis, Bohnen, Rotkraut und wahlweise Fleisch oder Fisch. Daneben gibt es alle moeglichen tropischen Fruechte, die man sich nur wuenschen kann, frisch und in unbegrenzter Menge. Nur die Preise hier lassen sich leider mit denen in Europa vergleichen. Aber dennoch ist das Leben hier "Pura Vida": Hakuna matata oder no worries!

Naechster Stopp war dann der Manuel Antonio Nationalpark. Zusammen mit Hunderten Gringos wanderten wir durch den Park, schwammen in der Bucht und fotografierten Affen und Waschbaeren, die den Touristen das Essen stahlen. 




Uns zog es weiter ins Bergland, nach Monteverde. Deutlicher kuehler, mehr Regen aber der Nebelwald und die Luft einfach klasse. Kaffee-, Zuckerrohr- und Schokoladenplantagenbesichtigung und abends das fuer mich bisherige Highlight: Eine Nachtwanderung durch den Dschungel! Wir sahen von Taranteln, Schlangen bis hin zu giftigen Froeschen und (endlich) einen Tucan. Und dazu konnten wir ein Faultier bestaunen, das langsam langsam den Baum herunterkrabbelte, sehr urig.





Eben kamen wir von einer Canopytour inklusive Ziplining, ueber 14 Kabel bis 1 km Laenge "flogen" wir durch die Baumwipfel. Beim Abseilen hatte Nazli schon die Hosen voll, den Superman mit Kopf voraus und den Tarzanswing gen Abgrund machte sie gar nicht erst mehr mit.

So, das solls mal von uns sein. Uns gehts super, wir geniessen die Zeit und freuen uns auf die naechsten Laender! Ganz liebe Gruesse und Umarmungen an alle, wir freuen uns selbstverstaendlich auch immer von euch zu hoeren (auch wenn ihr meint, es sei vielleicht nicht so spannend wie bei uns gerade).

Bis bald
Nazli und Sebastian

Comments

Annerose Schraven said…
Hallo ihr Lieben -
mit diesen tollen Fotos habt ihr mir einen fröhlichen Start in den Geburtstag beschert :-)
Genießt eure Reise voller Abenteuer, Spannung, Erholung und neuen Eindrücken und bleibt glücklich. (und bitte: passt auf euch auf)
Hab euch ganz lieb...

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