Belize - Haie, Rochen und Schildkröten
Unser vorletztes Ziel war Zentralamerikas jüngster Staat Belize (ehemals British Honduras). Gegründet in den 80ern und im Gegensatz zu den anderen Ländern drumherum englischsprachig. Ursprünglich waren auch hier die spanischen Kolonialherren, mehr oder weniger unentdeckt siedelten sich aber auch Engländer an, ließen die Spanier aber glauben, dass es deren Hoheitsgebiet blieb; irgendwann vertrieben diese Engländer dann die Spanier, so dass neben diversen Mayasprachen und einigen karibischen Sprachen an den Küsten Englisch Hauptsprache ist.
Belize ist recht fortschrittlich, sorgt sich sehr um Umweltschutz (z.B. Pfandsystem) und insbesondere den Erhalt ihres enormen Riffs, dem größten in der nördlichen Hemisphäre, in dem sich auch das berühmte Blue Hole befindet. Dadurch entsteht der Eindruck Belize wäre ein Land im Wohlstand, zumal das Reisen recht teuer ist. Allerdings geht es den Einwohnern auch nicht viel besser als denen in benachbarten Staaten, die Kuestenregion und Inseln moegen da eine Ausnahme darstellen; vielleicht ist die Kopplung des Belize-$ an den US$ und der Import aller Produkte auch nicht die allerbeste Idee...
Der Grund für uns nach Belize zu kommen, war hauptsächlich die Möglichkeit im Riff zu schnorcheln und zu tauchen. Das Blue Hole war eins meiner vorab auserkorenen Highlights.
Wir landeten auf Caye Caulker, einer karibischen Insel mit Palmen, türkisfarbenem Wasser und weißem Sand(wegen). Einen Strand gibt es nicht wirklich, an der Küste stehen Hotels, aber das karibische Flair ist deutlich erkennbar.
Die Einheimischen haben dunkle Haut, sprechen Englisch mit "witzigen" Dialekten und an jeder Ecke gibt es Fisch, Hummer und tropische Früchte. Die Insel an sich hat nur 1.500 Einwohner, die größtenteils mit Fahrrad oder Golfcart unterwegs sind. Das Motto ist "Go Slow"!!
Wir buchten einen Schnorcheltrip und - auch wenn ich die Methode der Anfütterung relativ bedenklich finde - sahen wir an einem Tag Stachelrochen, Ammenhaie und zwei Arten von Schildkröten in glasklarem Wasser. Wie sollte das Tauchen das noch toppen?!
Leider war der Wettergott nicht immer gnädig und wir hatten viele Wolken, Regen und meist nur geradeso über 20ºC, so dass es gerade recht kam sich unter Wasser (26-28ºC) aufzuhalten.
Das Blue Hole erreicht man nur nach langer Bootsfahrt, das Riff liegt etwa 2h von der Insel entfernt. Es hat einen Durchmesser von 300m und ist an tiefster Stelle 130m tief; entstanden wohl während der Eiszeiten, als das Gebiet noch über dem Meeresspiegel gelegen war. In etwa 40m Tiefe konnten wir zwischen Stalaktiten und Stalagmiten durchtauchen, bei der Tiefe war aber natürlich das Licht schon eingeschränkt und die "bottom time" begrenzt. Zwei Haie schwammen an uns vorbei, ansonsten waren die Felsen Hauptattraktion.
Die zwei weiteren Tauchgänge waren interessanter mit mehr Haien, Rochen und Schildkröten. Und Mittag gab es auf einer einsamen Insel zwischem den einzelnen Atollen. Am Ende muss ich sagen, recht viel Aufwand und Geld für den Trip aber ich bin trotzdem froh es gemacht zu haben.
Zurück am Festland besuchten wir noch den Belize Zoo, in dem größtenteils verletzte oder ehemals als Haustiere gehaltene wilde Tiere aufgefangen werden, und wurden von Weihnachten eingeholt: Überall liefen Weihnachtslieder, wurde mit Lichtern geschmückt und Bäume aufgestellt. Aber das hatte ja in Guatemala schon Mitte November erste Anzeichen gegeben...
Nun sind wir in Mexiko (Nazlı durfte nur einreisen weil wir verheiratet sind ;)) und uns bleiben zwei Wochen bis auch wir - oder zumindest ich - in Weihnachtstimmung nach hause komme ;)
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